Alles begann mit der Begeisterung einiger, befreundeter Eishockeyfans der Adler Mannheim und deren Verlangen, den großen Helden auf dem Eis nacheifern und selbst dem Puck hinterherjagen zu wollen. Gemeinsam verabredete man sich am Wochenende anstatt zum Fußball zum gemeinsamen Inline-Skaterhockey.
Historie
Die Ausrüstung bestand damals aus einfachen, handelsüblichen Inlinern und günstigen Plastikschlägern und -kellen. Wenige dachten an einen Helm, Handschuhe, Hosen oder Schienbeinschoner. Treffpunkt war all samstäglich der überdachte Parkplatz eines lokalen Lebensmittelgroßmarkts, der schnell und ohne großen Aufwand in die erste Landauer „Inline-Skaterhockeyarena“ verwandelt wurde. Zwei selbstgebaute Holztore und ein orangener Plastikball – und der Spaß konnte beginnen.
BORNHEIM, JULI 1999 – DAS FUNDAMENT DES IHC LANDAU
Schnell wurde jedoch allen Beteiligten klar, dass man mehr Schutz benötigte. So wurde die Ausrüstung von Mal zu Mal verbessert und man stattete sich zusehends mit der nötigen, professionellen Schutzausrüstung aus. Zu dieser Zeit entstand der Kontakt zum Eishockeyfachhändler Top on Ice aus Mannheim, der sich bis heute zu einer erfolgreichen Partnerschaft entwickelten sollte.
Bestens ausgerüstet wuchs der Hunger nach sportlichem Wettkampf stetig: Die eigenen Sportkameraden reichten nun nicht mehr aus und man wollte sich gegen andere Mannschaften messen.
Basis hierfür war jedoch die Gründung eines Vereins und der Beitritt in den Landessportbund. Eine passende Liga wurde gesucht. Mit der IHL (Inlinehockey-Liga) Baden-Pfalz fand man rasch einen geeigneten Spielbetrieb. In Folge entstand am 24.07.1999 im Freizeitcenter Bornheim der
SHC Landau Fire 1999 e.V.
DIE ÄRA „FIREDOME“
Doch die euphorische Begeisterung der Vereinsmitglieder um den Vorstand Michael Vonderlin wurde im ersten Ligajahr nach Gründung jäh gedämpft:
Man fand sich weit abgeschlagen als Tabellenletzter in der neuen Liga wieder. Doch anstatt den Schläger ins Korn zu werfen, nahm man sich der zu schaffenden Infrastruktur an. Ein geeigneter Spiel- und Trainingsplatz musste gefunden werden! Durch Mithilfe verschiedenster Kontakte aus Familien- und Freundeskreis konnte man im Bereich der französischen Kasernen die alte Reithalle und spätere Sporthalle der französischen Armee von der Stadt Landau zur Verfügung gestellt bekommen.
Die Halle in der Eutzinger Straße wurde zum Inline-Skaterhockeytempel, dem „FireDome“ umgebaut.
In großer Eigenleistung wurde sie mit einer entsprechenden Holzbande ausgestattet und man konnte die ersten Eishockeytore aus Mannheim erwerben. Ein geregelter Trainings- und Spielbetrieb war somit gesichert.
Nach vielen Trainigseinheiten und anschließendem gesellschaftlichen Beisammensein steigerte man sich sportlich kontinuierlich und konnte so bereits im dritten Jahr nach Gründung den ersten Meisterschaftstitel in Landau feiern.
Doch dies sollte erst der Anfang einer sehenswerten Vereinsgeschichte mit vielen spannenden Spielen sein:
Im Jahre 2006 schloss sich der Großteil der ersten Mannschaft des Lokalrivalen IHC Wörth Shamrocks zunächst der Landauer Mannschaft an. Die Folge war eine Namensänderung in
IHC Landau 1999 e.V.
sowie viele sportlich erfolgreiche Jahre des „neuen“ Vereins.
DAS „WHO IST WHO“ DES DEUTSCHEN INLINE-SKATERHOCKEY ZU GAST IN LANDAU
Die erste Meisterschaft in der Regionalliga Süd-West des ISHD (Verband Inline-Skaterhockey Deutschland) folgte bereits in Jahr eins nach Zusammenschluss. Und auch 2008 sollte der Titel der Regionalliga nach Landau gehen. Im Jahr 2007 vertrat man die Stadt Landau gar bundesweit in der 2. Bundesliga.
Vor allem aber im Rahmen des deutschen Inline-Skaterhockey Pokals (ISHD-Pokal) konnte man sich teilweise mit den besten Mannschaften Deutschlands messen. So waren mehrere Schwergewichte im Landauer FireDome zu Gast: 2009 schaffte man es bis ins Achtelfinale, verlor dort jedoch gegen den Bundesligisten Freiburg Beasts. Im Jahr darauf war mit den Düsseldorf Rams ein mehrfacher deutscher Meister zu Gast in der Südpfalz. Gegen den Bundesligisten aus Nord-Rheinwestfalen war bereits in Runde zwei Endstation.
Sportlich am höchsten einzuschätzen war jedoch der Einzug ins Viertelfinale im Jahr 2011: Unter den besten acht Mannschaften Deutschlands angekommen, reiste der deutsche Rekordmeister und mehrfache Europapokalsieger, die Duisburg Ducks, nach Landau. Die Gäste sollten sich am Ende klar durchsetzen und verdient in die nächste Runde einziehen – für alle Beteiligten bleibt dies jedoch ein unvergessliches Ereignis.
DIE RHEINPFALZ: “DIE ADLER LANDEN IN LANDAU”
Im Rahmen einer Spendenaktion für unseren ehemaligen 2. Vorstand Udo Hillenbrand, der an Leukämie erkrankt war, solidarisierten sich im Jahr 2008 viele Arbeitskollegen und Sportvereine in und um Landau. Auch der IHC Landau setzte alle Hebel in Bewegung und konnte über Kontakte des langjährigen Fans, Sponsors und Förderers des IHC Landau, Thomas Weisbrod die Mannschaft der Adler Mannheim zu einem Benefizspiel nach Landau holen.
Weitere zwei Jahre später gelang es dem IHC dann erneut, namhafte Eishockeyspieler, darunter Nordamerika-Legionäre, Nationalspieler und Olympiamedaillen-Gewinner für den guten Zweck in die Südpfalz einzuladen.
2019 gelang es den Verantwortlichen des IHC Landau dann erneut im Zuge des 20-jährigen Jubiläums einige Spieler des zu der Zeit amtierenden deutschen Eishockeymeisters der Adler Mannheim in die Südpfalz zu holen.
Neben Adler-Kapitän Marcel Goc, waren dessen Bruder Nikolai Goc (DEL2/Bietigheim Steelers), Phil Hungerecker, Janik Möser, Mirko Pantowski, Samuel Soramies sowie Nicolas Krämer anwesend und lieferten sich ein spannendes Spiel mit der Landauer Mannschaft in “der größten Sauna Landaus”, wie Bürgermeister und Sportdezernent Dr. Maximilian Ingenthron nach dem Spiel zitiert wurde.
Alle Veranstaltungen wurden von jeweils weit über 400 Zuschauern verfolgt und waren nicht nur ein unvergessliches Erlebnis für den Verein und die Stadt Landau, sondern vor allem auch für den guten Zweck ein voller Erfolg.
TITELVERTEIDIGUNG UND AUFSTIEG IN DIE REGIONALLIGA
Nachdem der IHC Landau nach vielen erfolgreiche Jahren in der Regionalliga nach und nach altgediente Leistungsträger verlor, konnte man sich in der Saison 2014 erst in einer abschließenden Abstiegsrunde vor dem sportlichen Abstieg retten. Ungeachtet dessen trat man 2015 freiwillig den Gang in die Landesliga an, um der jungen Mannschaft die Möglichkeit zu geben sich zu entwickeln. Bereits in der ersten Saison schaffte man den Sprung ins Playoff-Finale, in dem man sich jedoch den Blue Arrows Sasbach nach drei Spielen geschlagen geben musste.
Auch im Jahr 2016 sollte der sportliche Aufstieg nicht gelingen: Als ungeschlagener Hauptrundenmeister verlor man die Halbfinalserie gegen den RRV Bad Friedrichshall überraschend in zwei Partien. Der spätere Meister nahm sein Aufstiegsrecht nicht wahr, sodass man angesichts der positiven Entwicklung den Sprung zurück in die Regionalliga wagte. Zu früh für das immer noch unerfahrene Team: Erst im letzten Saisonspiel gelang 2017 der sportliche Klassenerhalt
Die Verantwortlichen sahen den erneuten Schritt zurück in die Landesliga als sportlich sinnvolleren Schritt an. Und endlich sollte sich die positive Entwicklung auch sportlich bezahlt machen: Mit nur einer Niederlage gelang die verdiente Landesligameisterschaft 2018 – der erste Titel in Landau seit 10 Jahren. Durch die Erfahrungen der Spielzeiten zuvor geprägt, entschieden sich die Verantwortlichen 2019 nochmals für den Verbleib in der Landesliga und der IHC verzichtete auf das erlangte Aufstiegsrecht. In beeindruckender Manier marschierte die Landauer Mannschaft dann jedoch verlustpunktfrei und souverän durch die Hauptrunde und konnte auch die anschließenden Playoffs ungeschlagen beenden. Der verdiente Lohn: Titelverteidigung und das erneute Aufstiegsrecht in die Regionalliga.
HOME SWEET HOME
Nachdem der FireDome 2012 der Landesgartenschau weichen musste, zog der IHC zunächst in die Süwegahalle auf dem alten Messplatz als Trainings – bzw. in die Sporthalle im Schulzentrum Ost als Spielstätte um. Nach Fertigstellung der neuen Sporthalle am Ebenberg zog man zunächst in die Sportstätte auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände um. Die von Missverständnissen geprägte Beziehung fand jedoch ihr jähes Ende und der IHC war in Folge gezwungen wieder auf die Kombination Süwegahalle/Schulzentrum Ost auszuweichen.
Ganze acht Jahre seit Abriss des FireDomes sollte es dauern, ehe der IHC im Jahr 2020 nunmehr wieder die Möglichkeit vorfand, um in einer identischen Halle Trainings- und Spielbetrieb organisieren zu können: Nach Zusammenarbeit mit der Stadt Landau zog der IHC Landau am 28. Juli 2020 in die Sporthalle im Schulzentrum Ost.