Ihr wolltet die Auflösung unserer “GEHEIMEN MISSION – Part I”? Bitte sehr, könnt ihr haben: Booooom 💣🧨💥😱😛😍

Wenn sich das Warten da mal nicht gelohnt hat!

Über 600 Spiele in der besten Eishockeyliga der Welt, mehr als 100 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft, Deutscher Meister 2019 mit den Adler Mannheim und nicht zuletzt Kapitän der historischen Silber-Mannschaft in Pyeonchang 2018. Dies sind nur einige Zahlen der beeindruckenden Karriere des gebürtigen Calwers, der bereits vor dem Corona bedingten Abbruch der DEL-Spielzeit 2019/2020 sein Karriereende angekündigt hatte.

Dem IHC Landau gelang es über Kontakte des langjährigen Förderers Thomas Weisbrod den bodenständigen und sozial engagierten Musterprofi als Pate für den Hallenbau in Landau-Arzheim zu gewinnen. Dort soll im Rahmen eines Mehrgenerationenparks auch eine vereinseigene Spiel- und Trainingsstätte für den IHC Landau entstehen. Die Planungen befinden sich aktuell in der Finanzierungsphase, die zuletzt durch die Coronakrise jedoch ins Stocken geriet.

Der IHC Landau sucht hierfür weiterhin Sponsoren und Unterstützer, um das Projektvolumen, das deutlich über eine Million Euro betragen wird, zu realisieren. Unter anderem besteht für Privatpersonen wie Unternehmer die Möglichkeit eine Platzpatenschaft zu übernehmen. Weitere Infos hierzu unter www.ihc-landau.de

Wir haben mit dem 37-jährigen Ex-Profi über den Kontakt zum IHC Landau, Skaterhockey, das Hallenprojekt in Arzheim, seine Karriere und seine persönliche Zukunft gesprochen.

Hallo Marcel, die Südpfalz ist nicht gerade als deutsche Eishockeyhochburg bekannt. Wie kamst du mit dem Hallenprojekt in Landau und mit dem IHC in Kontakt?

Thomas habe ich bereits vor 20 Jahren zu meinem Karrierebeginn in Schwenningen kennen gelernt. Er war zu dieser Zeit noch sehr aktiv als Fan unterwegs. Oft hat man sich im Mannheimer Stadion getroffen. Gefühlt war er auch bei der deutschen Nationalmannschaft überall mit dabei. So hat man sich dann auch mal privat getroffen, wo uns Thomas öfter nach Landau eingeladen hat und ich die ganze Familie kennen lernen durfte. Das war immer sehr lustig. Über die Jahre hinweg ist der Kontakt geblieben und man freut sich natürlich immer wieder sich zu sehen, im Eisstadion zu treffen und sich auszutauschen. Durch Thomas kam ich über die Benefizspiele (2010 und 2019) dann auch mit den Jungs vom IHC Landau in Kontakt.

Du bist für dein soziales Engagement und deinen Einsatz hierfür bekannt. Was hat dich überzeugt, den IHC Landau als Pate für dieses Projekt zu unterstützen?

Wenn man so eine Sportanlage auf die Beine stellen kann, haben nicht nur der IHC Landau und die jeweiligen Sportvereine etwas davon, sondern auch die gesamte Stadt, der Ort – alle Leute, die sich sportlich betätigen wollen. Als Thomas mir von dem Projekt erzählt hat, war ich dabei. Man hilft sich gerne gegenseitig und wenn ich hier unterstützen kann, tu ich das sehr gerne.

Die Landauer und Südpfälzer Sportfreunde hatten bereits zweimal die Gelegenheit, dich und weitere namhafte Eishockeyprofis zu Skaterhockey-Benefizspielen in Landau zu begrüßen. Was hältst du vom Skaterhockey und wo liegen für dich die größten Unterschiede zum Eishockey?

Ich halte sehr viel vom Skaterhockey! Es macht Spaß und bereits als kleiner Junge habe ich im Sommer oft mit Schulfreunden und Nachbarskindern auf der Straße gespielt. So bin ich groß geworden und es macht mir immer noch Spaß zu spielen.

Der Hauptunterschied ist, dass man etwas mehr rutscht und nicht so schnell Bremsen kann. Mittlerweile gibt es aber auch hier High-Tech Material, das sehr ähnlich zum Schlittschuhlaufen ist. Daher ist es auf jeden Fall eine gute Alternative, um sich im Sommer auf die Eishockeysaison vorzubereiten. Man bleibt in Bewegung und kann an Dingen arbeiten, die einem während der Saison auf dem Eis helfen und weiterbringen.

Stichwort: Benefizspiel. Kannst du dir vorstellen nochmals für den guten Zweck in Landau aufzulaufen, wohl möglich sogar für ein Ligaspiel die Skates für den IHC Landau zu schnüren?

Da sage ich nicht nein dazu! Aber natürlich muss man die Situation, allgemein und privat, sowie den jeweiligen Zeitpunkt abwarten.

Ob ich auch für den IHC auflaufen würde? (Lacht) Ja also ich weiß nicht, ob ich da mitkomme… Ich habe das Benefizspiel gegen die Jungs gespielt und das sind schon Wahnsinnsbedingungen, unter denen man dort spielen muss. Das war so heiß, Ich glaube mehr als ein Spiel halte ich da nicht durch. Aber wer weiß, sag niemals nie.

Wie haben du und die Mannschaft den Abbruch der DEL-Saison wahrgenommen und wie sehr beeinflusst die Coronakrise dich zurzeit persönlich? Was machen du und die Mannschaft aktuell?

Zum damaligen Zeitpunkt war es die einzig richtige Entscheidung, da die Pre-Playoffs am nächsten Tag begonnen hätten. Ich denke im Nachhinein weiß man jetzt auch, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat. Aber sie war sicher nicht einfach und das Ende kam für uns alle abrupt. Schon zur Jahreswende sagte man uns, wir sollen mit den Schlägern sparen oder auch kaputte und gebrauchte Schläger wenn möglich für die Trainings weiternutzen, da einige Modelle unseres Ausstatters in China produziert werden. Dort war bereits Produktionsstopp. Der vorrätige Bestand geht dann nämlich erst mal nach Nordamerika in die NHL (National Hockey League) und danach erst in den Rest der Welt. Wir hatten noch geschmunzelt und Späße untereinander gemacht – dann spielen wir eben rechts statt links, das klappt schon. Aber dann auf einmal war es alles Realität.

Aktuell mache ich meinen Trainerschein und bereite mich auf meine Aufgabe als Development Coach der Adler Mannheim vor, helfe beim Sommertraining der Jugendmannschaft aus und arbeite mit ein paar Jungprofis auf den Inlinern und in Kleingruppen. Vieles ist neu für mich. Ein Training gestalten musste ich als aktiver Spieler nicht, da arbeitet man nur seinen Plan ab. Jetzt muss ich mehr Zeit investieren in das Planen und Organisieren. Hier muss ich mich natürlich noch etwas reinfinden und daran gewöhnen.

Durch den Abbruch der Saison endete deine erfolgreiche Karriere unfreiwillig früher als gedacht. Wie war die Situation für dich und wie gehst du damit um?

Natürlich war auch für mich alles abrupt. Bereits vor dem letzten Spiel habe ich mir die Tage davor etwas Gedanken gemacht: So, das ist jetzt das letzte Vorrundenspiel meiner Karriere. Das will ich genießen. Und hier hat sich auch etwas der Kreis geschlossen: Mein erstes Spiel war mit Schwenningen, mein erstes Spiel zurück nach meiner Zeit in den USA war in Mannheim gegen Schwenningen, damals waren meine beiden Brüdern (Anm. d. Red. Niki und Sascha), die beiden Jüngeren gegen den Älteren, auch mit dabei. Und jetzt im Nachhinein also mein wirklich letztes Spiel jetzt in der SAP-Arena mit Mannheim gegen Schwenningen. Den Puck des Spiels habe ich mir als Andenken vom Schiedsrichter geholt.

Nach dem Spiel dachte ich: So, und jetzt geht es in den Playoffs nochmal um die Wurst. Da wollte ich nochmal alles raushauen, alles reinlegen was geht, um am Ende nochmal den Titel nach Mannheim zu holen. Die Chance darauf blieb uns leider allen vergönnt. Schade auf jeden Fall, aber ich bin nicht der Einzige in der Situation. Klar war ich erstmal frustriert, aber COVID-19 hat alles überschattet und die ganze Welt lahmgelegt. Das war und ist so ein surrealer Moment. Das so etwas heutzutage noch passieren kann. Vielleicht kommt es auch noch, aber bisher konnte ich daher gar nicht mal so richtig böse sein. Es beschäftigt mich natürlich noch, dass ich die Playoffs nicht spielen konnte, aber man versucht es sportlich zu nehmen und das Beste daraus zu machen.

Wie würdest du deine Karriere bewerten und wie sehen deine beruflichen Planungen aus? Bleibst du dem Eishockeysport weiterhin erhalten?

Auf meine Karriere schaue ich sehr gerne zurück. Wenn ich so zurückblicke denke ich mir, Mensch, letzte Woche war doch erst der NHL-Draft, habe ich doch erst in Schwenningen angefangen – und jetzt ist schon alles vorbei. Aber ich freue mich auch auf meine neue Herausforderung als Development Coach bei den Adlern. Wie genau und mit welchen Teams ich arbeiten werde, wird sich noch zeigen. Aber Eishockey macht mir einfach Spaß und ich bin froh, dass ich in Mannheim eine Stelle habe, mit der ich Fuß fassen und in viele Gebiete reinschnuppern darf, zum Beispiel mit den guten Möglichkeiten des Jungadler-Projekts, bei dem die Spieler sehr gut aufgehoben sind, wie ich finde. Ich will versuchen, mit meinen Erfahrungen, die ich über die Jahre gemacht habe, den Jungs weiterzuhelfen.

Wir bedanken uns für deine Zeit und deine Unterstützung! Wir wünschen dir auf deinem beruflichen und privaten Weg weiterhin viel Erfolg und Alles Gute! Bleib gesund und bis bald!

Ihr seid schon gespannt auf die Auflösung unserer “GEHEIMEN MISSION – Part II”? Völlig zu recht, wir können versprechen – es wird nicht weniger erfreulich werden…🤪😍